Fröndenberg - Unna
Die 12,5 km lange Strecke Fröndenberg - Unna wurde am 02.01.1899 eröffnet. Ihre Entstehung hing mit Planungen einer Verbindungsbahn von Fröndenberg über Unna und Königsborn weiter nach Kamen und schließlich nach Lünen zusammen, wovon neben der Strecke Fröndenberg - Unna noch die Weiterführung nach Unna-Königsborn (S4) erhalten ist. Die Weiterführung nach Kamen hatte offiziell bis zum 31.12.1925 Personenverkehr (de facto jedoch schon im 1. Weltkrieg eingestellt), der Güterverkehr endete am 03.06.1955.
Sie überwindet den Haarstrang, in dem sie von Fröndenberg bis Frömern kontinuierlich ansteigt und dann in leichtem Gefälle bis Unna führt.
Die Verbindungsstrecke zwischen der Oberen Ruhrtalbahn und dem nördlichen Ruhrgebiet wurde bis in die 50er Jahre auch als Güterzugstrecke benutzt.
Der einzige Bahnhof auf der Strecke befand sich Frömern. Er ist heute neben Ardey betrieblich nur noch Haltepunkt. Der Bahnsteig wurde 2022 saniert, jedoch hat am neuen Bahnsteig noch nie ein Zug gehalten (siehe unten).
Der Bahnhof Frömern verfügte über ein Überholgleis und ein einseitig angebundenes Ladegleis. Der nie sehr starke Güterverkehr in Frömern endete bereits am 31.12.1975 für Express- und Stückgut.
Als Kreuzungsbahnhof war Frömern jedoch noch bis zum 28.05.1978 von Bedeutung, er erhielt dazu noch 1974 Ausfahrsignale. Allerdings war der Bahnhof zuletzt nur noch zeitweise besetzt, sonst zeigten alle Signale des Durchganggleises "Fahrt frei" an. Nach 1978 wurden Lade- und Überholgleis demontiert.
Zu erwähnen ist noch der abseits des Ortes gelegene Haltepunkt Kessebüren, der zum Sommerfahrplan 1987 aufgegeben wurde. Die Reste des Bahnsteigs sind nach Gleisarbeiten komplett verschwunden.
Nur kurze Zeit existierte etwa in Höhe des Einfahrsignals Fröndenberg im Bereich des ehemaligen Gleisanschlusses "Union" der Haltepunkt Fröndenberg-West, der aber nur zwischen 1955 und ca. 1960 existierte. (Die genauen Daten müssen noch ermittelt werden).
Bis 1988 war die Strecke Teil der Verbindung Unna - Fröndenberg - Menden - Iserlohn - Letmathe. Dann verschwenkte man den Verlauf in die Relation Unna - Menden - Neuenrade.
Heute wird die Strecke als Teil der RB 54 als nördlicher Linienteil Unna - Fröndenberg - Menden bedient, während der Abschnitt Fröndenberg - Neuenrade getrennt bedient wird.
Seit dem 21. Juli 2022 ist die Strecke Unna – Fröndenberg gesperrt. Weiter sei hier die DB zitiert:
"Die Deutsche Bahn (DB) hat bereits 2022 erste Schäden am Bahndamm auf der Strecke Fröndenberg-Unna entdeckt. Dachse haben dort auf einer Länge von rund elf Kilometern den Dammkörper untergraben, sodass dieser instabil geworden ist. Erste Reparaturmaßnahmen mit einem innovativen Betonspritzverfahren (konkret: Fräs-Misch-Injektionsverfahren) brachte die DB bereits auf den Weg. Gleichzeitig untersuchten die Fachleute den weiteren Streckenverlauf. Das Ergebnis: Sie entdeckten zahlreiche Anzeichen für weitere Dachse im Bahndamm. Insgesamt fanden sie bei ihren Untersuchungen rund 140 Eingänge zu Dachsbauten.
Weil die Strecke durch ein Landschafts- bzw. Vogelschutzgebiet und zum Teil auch durch ein Naturschutzgebiet läuft, mussten die Untersuchungen zeitweise ruhen. Die DB befürchtete zunächst , dass die notwendigen Reparaturen aufgrund der Größe der Bauten quasi einem Neubau des Damms gleichkommen und eine umfangreiche Neuplanung erforderlich sein würde. Dieser Fall ist nun jedoch nicht eingetreten.
Derzeit ist die Strecke zwischen Unna und Fröndenberg auf voller Länge nicht mit dem Zug befahrbar. Die Schadstellen verteilen sich auf die gesamte Länge von 11 Kilometern. Zwischen Unna und Fröndenberg verkehren Busse. Diese brauchen mit 23 Minuten sieben Minuten länger als die Züge."
"Die Deutsche Bahn hat ihre Variantenuntersuchungen für die Sanierung der Strecke Fröndenberg – Unna abgeschlossen. Ziel war hierbei, die schnellstmögliche Wiederinbetriebnahme des Zugverkehrs auf der Bahnstrecke (RB 54) und gleichzeitig eine möglichst eingriffsarme Bauausführung in dem Landschafts- und Vogelschutzgebiet. Zusätzlich soll eine Prävention gegen zukünftigen „Dachsbefall“ erfolgen.
'Wir wissen nun, wie wir die Hönnetalbahn zwischen Fröndenberg und Unna in den nächsten Jahren sanieren können. Unter anderem mit dem Bau von Spundwänden im Dammkörper und Metallgitternetzen haben wir technisch gute Lösungen gefunden und werden diese schnellstmöglich umsetzen. Gleichzeitig bitten wir um Verständnis dafür, dass die Detailplanungen, Genehmigungen, Ausschreibungen und dann die Ausführung noch einige Zeit dauern werden,' so Tobias Hauschild, Leiter Betrieb der DB InfraGO in Hagen. Ziel ist, den Zugverkehr im Jahr 2028 wieder aufzunehmen.*
Die Deutsche Bahn hat ihre Variantenuntersuchungen für die Sanierung der Strecke Fröndenberg – Unna abgeschlossen. Ziel war hierbei, die schnellstmögliche Wiederinbetriebnahme des Zugverkehrs auf der Bahnstrecke (RB 54) und gleichzeitig eine möglichst eingriffsarme Bauausführung in dem Landschafts- und Vogelschutzgebiet. Zusätzlich soll eine Prävention gegen zukünftigen „Dachsbefall“ erfolgen.
„Wir wissen nun, wie wir die Hönnetalbahn zwischen Fröndenberg und Unna in den nächsten Jahren sanieren können. Unter anderem mit dem Bau von Spundwänden im Dammkörper und Metallgitternetzen haben wir technisch gute Lösungen gefunden und werden diese schnellstmöglich umsetzen. Gleichzeitig bitten wir um Verständnis dafür, dass die Detailplanungen, Genehmigungen, Ausschreibungen und dann die Ausführung noch einige Zeit dauern werden,' so Tobias Hauschild, Leiter Betrieb der DB InfraGO in Hagen. Ziel ist, den Zugverkehr im Jahr 2028 wieder aufzunehmen."